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Maor Lehrgang in Freiburg 2015

Bericht über das Amnon Maor Spezialseminar 2015 in Freiburg „Einsatz von Stich- und Schlagwaffen/Kontrolltechniken/Einsatz von Alltagsgegenständen“

Am Wochenende des 27. und 28. Junis 2015 richtete der Krav Maga Schulverbund Freiburg/Karlsruhe das nunmehr schon traditionelle Seminar mit Amnon Maor, Weltcheftrainer des gleichnamigen Krav-Maga-Maor-Verbands aus. Hauptschwerpunkte des Spezialseminars waren hierbei Einsatz von Stich- und Schlagwaffen, sowie Einsatz von Alltagsgegenständen, wie z. B. Regenschirmen oder Schlüssel, in der Selbstverteidigung. Zudem demonstrierte Amnon Maor Krav Maga Kontrolltechniken, die sonst Teil des Ausbildungsprogramms der Government School Security in Israel sind.

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Gruppenfoto: Lehrgangsteilnehmer des Speziallehrgangs mit Amnon Maor am 19. und 20. Juni 2014

Wie bislang immer, wenn Amnon Seminare in Freiburg abhält, zeigte sich der Frühsommer wieder einmal von seiner schönsten Seite. Und auch dieses Jahr fanden sich, trotz Schwimmbadwetters, rund dreißig Krav Maga-Begeisterte, Anfänger, Fortgeschrittene und auch einige Instruktoren in der Turnhalle der Emil-Thoma-Schule in Freiburg zusammen.

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Amnon Maor eröffnete den Lehrgang in gewohnt souveräner Art, mit dem Themenkomplex Festhalte-, Kontroll- und Abführtechniken, was insbesondere von den teilnehmenden Security- bzw. Sicherheitskräfte mit großem Interesse aufgenommen wurde. Unter anderem hatten die Teilnehmer ausgiebig Gelegenheit zu üben, wie man auch widerspenstige Gegner mit praxisorientierten Armkontrolltechniken kontrollieren und schließlich am Boden fixieren kann.

So wurde u. a. gezeigt, wie man bei der Festnahme einer sich heftig wehrenden Person in einer eins-zu-eins-Situation vorgehen kann, ohne diese dem Risiko unnötiger Verletzungen oder Schmerzen auszusetzen. Überhaupt betonte Amnon Maor auch dieses Mal immer wieder, dass unter allen Umständen darauf zu achten sei, die körperliche Unversehrtheit auch z. B. einer potentiell kriminellen Person zu respektieren. In diesem Zusammenhang wies er immer wieder auf die von einer Kontrolltechnik ausgehenden potentiellen Verletzungsgefahren hin und zeigte auf, wie man diese vermeiden kann. Bemerkenswert war auch, dass Amnon dieses Mal sehr stark auf die biomechanischen und anatomischen Zusammenhänge der gezeigten Techniken einging. Auf diese Weise konnten die Teilnehmer nicht nur am eigenen Leib erfahren, dass eine Technik auch wirklich funktioniert, sondern es eröffnete auch die Möglichkeit zu verstehen, warum sie auf die gezeigte Weise auszuführen ist. Hier lernten die Teilnehmer auch Amnons humoristische Seite kennen, benutzt er doch gerne Begriffe wie „Lemon“ oder „Omelette“, um bestimmte Techniken plastisch zu illustrieren.

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Im weiteren Verlauf beschäftigten wir uns mit der Abwehr von Griffen zu den Händen oder zum Revers, sowie von Würgeangriffen, wobei es ein wichtiges Ziel war, destruktive Mittel wie Schläge oder Kicks zunächst zu vermeiden. Zum Einsatz kamen mithin spezifische Krav Maga Kontrolltechniken, die auch von kleineren, kräftemäßig dem Angreifer unterlegenen Personen zuverlässig ausgeführt werden konnten. Ziel war es Mittel aufzuzeigen, wie man einen Gegner auch ohne den Einsatz massiver Mittel, durch Immobilisierung am Boden, kampfunfähig machen kann. Die zweite Hälfte des Tages, nach der Mittagspause, war dem Einsatz des Stocks in der Selbstverteidigung gewidmet. Bei einem Stock handelt es sich um eine Waffe mit sehr hohem Verletzungspotential, da er gewöhnlich für massive Schläge bzw. Stiche auch im Verteidigungsfall eingesetzt wird. Dieses Mal zeigte Amnon Wege auf, wie der Stock äußerst effizient zum Öffnen bzw. „Aufbrechen“ von Griffen, aber auch zur Abwehr gegen Würgeangriffe, eingesetzt werden kann, ohne dass dies beim Angreifer sofort zu schweren Verletzungen führen muss. Auch hier legte Amnon den Schwerpunkt auf die Kontrolle und nicht auf die Zerstörung des Gegners, wobei aber nicht verschwiegen werden darf, dass das kontrollierte Zufügen von Schmerz eine wichtige Rolle bei den unterschiedlichen Aktionen spielte.

Auch der Themenpunkt „weapon retention“, im konkreten Falle das Entwinden des eigenen Stockes aus dem Griff eines Angreifers, wurde ausführlich demonstriert.

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Zu einem späteren Zeitpunkt wurden dann verschiedene Block- und Schlagtechniken mit dem Stock eingeübt. Anschließend zeigte Amnon die Abwehr verschiedener Stockangriffe mit dem Stock, wobei er wiederum betonte, den Gegner nur den unbedingt notwendigen Schaden zuzufügen: So sollten Schläge mit dem Stock zum Kopf des Angreifers vermieden werden, wenn eine Entwaffnung des Gegners mit einem Schlag zum Arm ebenso zum gewünschten Erfolg führen würde.

Dieses Mal widmete Amnon Maor nur relativ wenig Zeit der Abwehr des Angriffs von Stichwaffen mit dem Stock ein. Jedoch wurden die unterschiedlichen Blockvarianten mit den zugehörigen Schritttechniken im Detail demonstriert und anschließend in Partnerübungen trainiert, was auch den Abschluss des ersten Seminartages darstellte.

Wie üblich begann Amnon den zweiten Tag des Seminars mit einer kurzen aber intensiven Wiederholung der am Vortag geübten Arm-Kontrolltechniken, was den Teilnehmern die Gelegenheit bot das zuvor Erlernte zu vertiefen und Unklarheiten zu klären. Zur Freude aller, war Amnon immer sehr offen für Fragen und nahm sich auch viel Zeit diese ausführlich zu beantworten.

Das erste große Schwerpunktthema des zweiten Tages war die Abwehr von Messerangriffen und zwar sowohl unbewaffnet, als auch später unter Einsatz eines eigenen Messers bzw. Stockes. Beim Führen eines Messers als Verteidigungswaffe legte Amnon großen Wert, sowohl auf die korrekte Handhabung und Haltung des Messers selbst, als auch auf die korrekte Schrittarbeit in den jeweiligen Angriffssituationen. So konnte man lernen, dass „Kleinigkeiten“, wie die richtige Daumenpositionierung beim Greifen des Messers, darüber entscheiden können, ob ein Block mit dem Messer funktioniert oder eben nicht.

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Sehr viel Zeit widmende Amnon den Grundlagen und der Theorie des Kampfes Messer gegen Messer, was all den fortgeschrittenen Schülern des Krav Maga, sowie den Instruktoren sehr zugute kam.

Der letzte Themenschwerpunkt des zweiten Tages war der Einsatz von Alltagsgegenständen in der Selbstverteidigung. Zum Einsatz kam zunächst der Regenschirm, der im Prinzip wie ein Stock zu handhaben war.

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Weiterhin wurde gezeigt, wie in der Selbstverteidigung Objekte wie Kugelschreiber oder Schlüsselbund als wirkungsvolle Verteidigungsinstrumente zum Einsatz kommen können. Während die letzteren beiden Gegenstände hauptsächlich dazu eingesetzt wurden, um mittels Schmerzausübung Griffe oder die Umklammerung eines Angreifers zu lösen, diente der Regenschirm als exemplarisches Beispiel dafür, wie im Prinzip jeder längliche Gegenstand, so z. B. auch eine zusammengerollte Zeitung, als Stockersatz eingesetzt werden kann. Immer jedoch legte Amnon großen Wert darauf, dass die Beachtung allgemeiner Grundprinzipien, wie Distanz und korrekte Schrittarbeit, auch hier ausschlaggebend für den Erfolg einer Maßnahme sind.

Zum Abschluss des Lehrgangs ließ Amnon die Teilnehmer noch einmal so richtig schwitzen, indem er verschiedenste Schlag- und Fauststoßdrills auf Handpratzen durchführen ließ.

So konnten am Ende des Lehrgangs alle Teilnehmer wieder einmal auf ein intensives und lehrreiches Wochenende zurückblicken, bei dem sicherlich jeder etwas für sich mitgenommen hat, egal ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Trainer.

Auch Amnon selbst fand wieder viele lobende Worte angesichts des Eifers und der Ernsthaftigkeit, mit dem alle Teilnehmer des Lehrgangs trotz der hochsommerlichen Temperaturen dabei waren, so dass am Sonntagabend wohl die meisten erschöpft, aber hochzufliegen ins Bett fallen konnten. Zuvor bekam aber jeder noch seine hochverdiente Teilnahme-Urkunde ausgehändigt. Sicherlich werden wir, nicht zuletzt auch aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen, die Lehrgangsreihe mit Amnon Maor auch in Zukunft weiter fortsetzen.

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